Das Musiker-Duo Luis Aellig und Amon Rether ist am Donnerstagabend für sein künstlerisches Schaffen mit dem Walther-Bringolf-Musikpreis ausgezeichnet worden.
von Laura Hedinger
Zwei Bandkollegen, die abends auf eine Wohnung und die darin lebenden Katzen aufpassen – und plötzlich, mit Gitarre und Bass bewaffnet, ein Musiktape aufnehmen. Dieser schon einige Jahre zurückliegende Abend war die Geburtsstunde des Musiker-Duos Aellig-Rether. Zwar verbrachten die beiden Freunde schon vor diesem Moment viel Zeit miteinander, da sie in der gleichen Band spielten und gerne über Musik und die Welt diskutierten.
Wie gut sie jedoch als Zweierkombination harmonierten, wurde ihnen erst beim gemeinsamen Musizieren an jenem Abend bewusst. Es sollte nicht bei dieser einen spontanen Aufnahme bleiben. Nach gemeinsamen Auftritten in der Region Schaffhausen brachten Amon Rether und Luis Aellig 2020 ihr Album «Look At Me Now» auf den Markt.
Lust an unkonventioneller Musik
Diese Kollaboration wurde am vergangenen Donnerstagabend im Fasskeller mit dem Walther-Bringolf-Preis der Stadt Schaffhausen gewürdigt. Die mit 5000 Franken dotierte Auszeichnung ehrt alle zwei Jahre eine «bemerkenswerte künstlerische Leistung im Bereich Musik», wie Bildungsreferent Raphaël Rohner dem Publikum erläuterte. Die zwei Preisträger wurden von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt, welche in diesem Jahr aus Karin Rabara, Stéphanie Stamm, Philipp Albrecht, Jens Lampater und Raphaël Rohner bestand. Nachdem der Preis schon an die verschiedensten Musikschaffenden wie Chormusiker, Komponisten oder Schlagzeuger ging, wurde dieses Jahr ein junges Zweiergespann ausgewählt.
In eine bestimmte Kategorie lässt sich die unkonventionelle Musik von Aellig und Rether nicht zwängen – dafür probieren sie sich zu gerne aus. Bei beiden ist die Leidenschaft für die Musik spürbar. Sie ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern eine Passion. Als Vorstandsmitglied des Musik-Collegium Schaffhausen freute es Raphaël Rohner daher besonders, «den Preis nicht nur an zwei Musiker, sondern auch an zwei Lehrpersonen weiterzugeben, die ihr Wissen und die Begeisterung für die Musik an die junge Generation weitergeben.»
Jetzt wieder solo unterwegs
Die Freude an der Musik ist sowohl bei Aellig als auch bei Rether deutlich spürbar. Nicht nur in den Klängen der Duo- und Soloauftritte spürt man ihre Emotionen, sondern auch in den Worten der Laudatio, die beide über den jeweils anderen hielten. Die musikalische Chemie zwischen den Preisträgern beschrieb Amon Rether als «ohne roten Faden oder Plan. Von beiden Seiten sprudeln viele Ideen und dann wird ausprobiert, diskutiert, aber vor allem gehört.»
Seit dem gemeinsamen Album arbeiten sie jedoch vorwiegend als Solokünstler. Rether erklärt: «Während der wertvollen, aber auch intensiven Zusammenarbeit am Album haben wir bemerkt, dass wir mehr Zeit benötigen, um unsere eigene Musik zu schaffen und uns auszuprobieren.» Umso schöner war es für das ehemalige Duo am Abend der Preisverleihung, gemeinsam aufzutreten und die Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.