Agenda und Medien

Aktuelles aus der Presse

Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Der Grosse Stadtrat hat sich am Dienstag mit grosser Mehrheit für einen schulischen Paradigmenwechsel ausgesprochen. Ab 2025 sollen in der Stadt Schulleitungen mit Kompetenzen die Führung übernehmen.

von Tobias Bolli

Seit rund 200 Jahren obliegt die Führung der Schulen in der Stadt Schaffhausen dem Stadtschulrat. Einzigartig in der schweizerischen Bildungslandschaft bestimmt dieses politische Gremium über die Organisation der Schule und steht direkt den Lehrpersonen vor. Nach vielen Jahrzehnten und nach zwei verlorenen Abstimmungen – 2009 auf kantonaler Ebene und 2010 in der Stadt Schaffhausen – soll mit der Spezialregelung in Schaffhausen nun Schluss sein. Der Grosse Stadtrat hat am Dienstag mit nur einer Gegenstimme eine Vorlage des Stadtrats gutgeheissen, welche ab 2025 Schulleitungen mit Kompetenzen einführen will.

Der bis anhin umfassend ermächtigte Stadtschulrat soll sich künftig nur noch auf die strategische Ausrichtung der Schule konzentrieren – zum Beispiel das Leitbild formulieren, die Schulprogramme prüfen sowie Ziele und Aufträge für die Schule festlegen. Dem geschrumpften Aufgabenkatalog entsprechend, würden auch die Mitglieder des Gremiums reduziert, von derzeit sieben auf fünf. «Der Stadtschulrat würde so miliztauglich und erhielte keine fixen Entschädigungen, aber Sitzungsgelder», sagte Bildungsreferent Raphaël Rohner (FDP), der die Vorlage am Dienstag im Parlament vertrat. Die Schulleitung (eine Vollzeitstelle pro 239 Schülerinnen oder Schüler) würde wie in anderen Kantonen mit der operativen Führung betraut und für je maximal 14 geplante Schuleinheiten personelle, pädagogische, organisatorische und finanzielle Entscheidungen treffen.

Unterstützung des Kantons ungewiss

Personen in der Schulleitung müssten laut Vorlage des Stadtrats über ein anerkanntes Lehrdiplom verfügen. Durch die neuen Vollzeitstellen würden wiederkehrende Kosten von jährlich 1,08 Millionen Franken entstehen. Dazu kämen weitere Ausgaben in der Höhe von rund 650'000 Franken, um den schulischen Paradigmenwechsel mit externen Experten während fünf Jahren zu begleiten und zu unterstützen. Die Stadt müsste die wiederkehrenden Kosten für die Schulleitung zumindest vorerst alleine schultern. Noch existierten laut Vorlage keine gesetzlichen Grundlagen, welche eine finanzielle Unterstützung des Kantons vorsehen.

«Es ist wirklich an der Zeit, und ich glaube, das haben zwischenzeitlich die meisten Direktbetroffenen gemerkt», sagte Bildungsreferent Rohner. Die FDP-Fraktion signalisierte im Hinblick auf das neue Schulführungsmodell einen moderaten Gesinnungswandel. «Wir waren lange gegen Schulleitungen», sagte stellvertretend Till Hardmeier. Nach dem Versuch, ein anderes System einzuführen, habe man aber feststellen müssen, dass dieses schlicht nicht funktioniert habe. «Für uns ist aber wichtig, dass der Kanton auch einen Beitrag leistet», sagte Hardmeier weiter.

Skeptisch äusserte er sich gegenüber dem neuen Stadtschulrat; nicht jedem sei es gegeben (wie von den Mitgliedern dieses Gremiums gefordert), strategische Weichenstellungen vorzunehmen. Die SVP ging in der Kritik noch weiter: «Eigentlich gehört der Stadtschulrat ganz abgeschafft und durch ein professionelles Gremium ersetzt. Eine verpolitisierte Schulbehörde nützt niemandem etwas», sagte Thomas Stamm. Insgesamt müsse man den Schritt hin zu geführten Schulen aber doch machen.

Lob des politischen Gegners

Stefan Bruderer wies im Namen der SP/Juso-Fraktion darauf hin, dass man den Wechsel hin zu Schulleitungen mit Kompetenzen schon lange nachdrücklich gefordert habe. Genüsslich stellte er fest, dass die Bürgerlichen ihre alten Positionen verlassen hätten und nun in ihr Lager gewechselt seien. «Es ist nicht verboten, gescheiter zu werden.» Die Schaffhauser Schulen hätten als Arbeitgeberinnen in den letzten Jahren enorm gelitten und seien gegenüber anderen Kantonen in Rückstand geraten, es sei wichtig, mit einem solchen (ersten) Schritt nun wieder an Attraktivität zulegen zu können.

Auch die Fraktion der Mitteparteien brachte unisono ihre Unterstützung zum Ausdruck. «Die Veränderungen seit 1826 sind zu gross», sagte etwa Nathalie Zumstein (Die Mitte). Die Schülerschaft sei in den letzten Jahren sehr viel heterogener geworden und stelle die Lehrpersonen vor Aufgaben, die sich mit einer operativen Führung vor Ort besser lösen liessen. Grössere Kritik gab es nur von zwei Sprechern. Christoph Hak (GLP), der die zuständige Bildungskommission geleitet hatte, bezeichnete die Vorlage als viel zu mutlos und uninspiriert. Man trotte damit anderen Kantonen lediglich hinterher.

Mariano Fioretti (SVP) beklagte, dass sich Probleme mit dem neuen System nicht mehr so niederschwellig wie bisher lösen liessen. Seinen Kollegen warf er vor, in dieser Frage inkonsequent zu sein. «Wir haben Leute, die immer über SH Power schimpfen und mehr Mitsprache und Kompetenzen fordern. Aber wenn es um Kinder und Schulen geht, dann ist das egal», meinte Fioretti, der auch Stadtschulrat ist. Umstimmen konnte er mit seiner Wortmeldung allerdings niemanden. Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres wird sich die städtische Stimmbevölkerung zum neuen Schulführungsmodell äussern können.

images/hoverbilder/hover1.jpg

Meine Thesen

images/hoverbilder/hover2.jpg

Politische Haltung

images/hoverbilder/hover3.jpg

Politisches Enga-gement

images/hoverbilder/hover4.jpg

Raphaël Rohner privat

images/hoverbilder/hover7.jpg

Kontakt

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.