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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Die Ausstellung «Napoleon und Schaffhausen» sei «eine der aufwendigsten, die wir je realisiert haben», sagt Martin Huber, Präsident der Stiftung Museum im Zeughaus. Dargestellt wird, wie der Kanton vom damaligen Umbruch in Europa mitgerissen wurde.

von Martin Edlin

Und wenn er nicht gestorben ist (ist er aber vor 201 Jahren), dann lebt er noch heute, und zwar auch hier in der Region, in der er zwar nie war, sie aber nachhaltig veränderte: Was nach Märchenschluss tönt, ist die Erkenntnis nach einem Rundgang durch die am Samstag eröffnete Sonderausstellung «Napoleon und Schaffhausen» im Museum im Zeughaus. «Aber es ist keine Napoleon-Ausstellung», hält Ernst Willi als Kurator des Gezeigten fest, «sondern eine Führung durch Schaffhausen und die Schweiz zur Zeit des grossen Umbruchs der Jahre 1789 bis 1815.» Und daran, dass «wir mittendrin waren», ist natürlich Napoleon schuld.

Der lokale Schauplatz wird, was das Anschauungsmaterial betrifft, eher illustriert als dokumentiert: etwa das Modell der hölzernen Rheinbrücke von Hans Ulrich Grubenmann, welche die Franzosen 1799 auf dem Rückzug anzündeten, die plastische Darstellung der Kronenschanze (Brückenkopf im Schaarenwald), Kanonen, welche die involvierten Armeen einsetzten, eine Schandgeige zur Bestrafung von Übeltätern in jener Zeit, schriftliche Dokumente unter Glas oder der Degen von Vogt Martin Stamm.

Lesen statt anschauen

Was die Ausstellung an Wissen vermittelt, steht vor allem auf vielen, vielen Texttafeln, deren Informationsdichte die Besucher zu Lesenden mit Risiko zur Halsstarre werden lässt. Nicht das modernste Ausstellungskonzept, aber «die Komplexität der Materie» – so Martin Huber, Präsident der Stiftung Museum im Zeughaus – liess wohl kaum eine andere Möglichkeit zu, als das verästelte Geschehen in Europa jener Jahre in Worte und Übersichten zu kleiden, angereichert mit vielen grossen Bildern. Dass sich dies Alles auch im demnächst erscheinenden, sehr gut gestalteten Ausstellungskatalog findet, macht zwar einen Ausstellungsbesuch nicht überflüssig, bietet aber eine bequemere Art des Lesens.

Das Hauptanliegen wird so oder so schnell klar: Wie der von Napoleon angestossene und von blutigen Kriegen begleitete Fall der alten und das Entstehen der neuen Ordnung mit der dekretierten Helvetischen Republik auch in Schaffhausen, dem Stadtstaat, zu einer Zeitenwende führte: Bürgermeister, Kleiner und Grosser Rat taten am 9. Februar 1798 kund, dass inskünftig den Landbewohnern die gleichen Rechte und Freiheiten wie den Stadtbewohnern eingeräumt werden. Die Lokalgeschichte (zu der die Hallauer Unruhen von 1790 gehören) findet Anschluss an die schweizerische und europäische.

Allen semi­revolutionären Wandel am Fusse des Munots und im Umkreis des ländlichen Untertanengebiets einzig mit der Figur Napoleons in Zusammenhang zu bringen, will zwar die Ausstellung nicht, aber ihre Einbettung in die helvetische und inter­nationale Historie weckt diesbezüglichen Verdacht.

Keine Glorifizierung Napoleons

Immerhin: Der Feldherr mit dem Dreispitz auf dem Kopf und spätere kaiserliche Diktator wird nicht zum Freiheitskämpfer und -bringer emporstilisiert: «Die Ausstellung fällt kein Urteil, sie will Verstehen vermitteln», so Kurator Ernst Willi. Eines machte bereits die gut besuchte Ausstellungseröffnung, bei der man Ständerat Thomas Minder, Stadtpräsident Peter Neukomm und Stadtrat Raphaël Rohner unter den Ehrengästen sah, deutlich: Geschichte kann lebendig sein. So führte Historiker Jürg Stüssi-Lauterburg, ehemaliger Direktor der Bi­bliothek am Berner Guisanplatz, in einem Referat in lockeren Schnellgang durch die im Museum festgehaltene Zeit, um das Fazit zu ziehen: «Napoleon hat die Grundlagen gelegt für den territorialen Bestand der Kantone und damit des Kantons Schaffhausen.» Auch wenn er selbst nie hier war.

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