Im Museum zu Allerheiligen wurde am Mittwochvormittag das Programm der diesjährigen Museumsnacht Hegau-Schaffhausen vorgestellt. An 65 Stationen, angeboten in zehn Gemeinden und Städten, bietet sie Kultur in allen Facetten.

von Sonja Dietschi

Am 17. September findet die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen statt. Von 17 bis 24 Uhr kann in über zehn Städten und Gemeinden bei 65 Gastgebern Kultur genossen werden. An der Medienkonferenz im Museum zu Allerheiligen betonte Raphaël Rohner, Bildungsreferent der Stadt Schaffhausen, die Bedeutung der Museumsnacht bei der Bevölkerung und lobte den kulturellen Reichtum der Region, welche über eine unglaubliche Vielfalt verfüge. «Die Museumsnacht ist ein verbindendes Element, über Grenzsteine hinweg.»

«Die Museumsnacht ist ein verbindendes Element, über Grenzsteine hinweg.»

Raphaël Rohner, Bildungsreferent Stadt Schaffhausen

Die Direktorin des Museums zu Allerheiligen, Katharina Epprecht, stellte dessen vielfältiges Angebot an der Museumsnacht vor. «Im Prinzip könnte man die ganze Museumsnacht nur bei uns verbringen», scherzte Epprecht. Sie verglich das Museum zu Allerheiligen mit einem grossen Dampfer, zu dem die Leute auf Gummibooten reisen müssten. Die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen aber ermögliche es, dass der Dampfer an Land fahren könne und die Leute bereits auf ihn warteten.

Niederschwelliges Kulturangebot

Patrick Strasser, Regierungsrat Kanton Schaffhausen, begrüsste den seit letztem Jahr geltenden freien Eintritt. «Die Schwelle, Kultur zu geniessen, soll tief sein» – kostete ein Ticket früher zwölf Franken, so ist der Besuch aller Angebote seit 2021 gratis. Und diese reichen von Vernissagen in Museen über Musikdarbietungen bis hin zu Oldtimer-Autoshows und Lichtinstallationen unter freiem Himmel. «Eigentlich müsste man von einer Kultur- und nicht von einer Museumsnacht sprechen», so Strasser. Genau wie die «Erzählzeit ohne Grenzen», so ist auch die Museumsnacht eine Zusammenarbeit zwischen Schaffhausen und den angrenzenden deutschen Gemeinden. «Die Museumsnacht ist nicht auf Biegen und Brechen auf diese Zwei-Staatlichkeit ausgerichtet gewesen, sondern im Laufe der Zeit natürlich gewachsen», sagte Strasser. Die deutschen Nachbarn vertrat an der Medienkonferenz Bernd Häusler, Oberbürgermeister der Stadt Singen, die seit sechzehn Jahren Teil der Museumsnacht ist. An neunzehn Stationen kann am 17. September in Singen Kultur genossen werden. Häusler übernahm gleich die von Strasser vorgeschlagene Umbenennung und betonte: «Die Kulturnacht ist ein Herzensprojekt.»

Die Museumsnacht Hegau-Schaffhausen gibt es seit zwanzig Jahren, der gleichnamige Verein wurde aber erst letztes Jahr gegründet. Sein Präsident ist der ehemalige Zürcher Kantonsrat aus Feuerthalen, Markus Späth-Walter. Der Historiker wollte, dass allen Anwesenden bewusst sei, wie viel Arbeit es sei, bis ein solches Programm zustande komme. Die Museumsnacht sei «ein Kind, das mir zugefallen ist. Ich konnte mich in ein gemachtes Nest setzten». Er nannte einige seiner persönlichen Highlights, zum Beispiel die Führung des Stadtarchivs Schaffhausen, merkte jedoch auch an, dass Angebote aus den angrenzenden Zürcher Gemeinden fehl­ten. «Als Weinländer will ich zukünftig gerne das Weinland integrieren können.» Die Geschäftsleiterin der Museumsnacht, Alexandra Lampater, stand am Mittwoch zwar nicht auf dem Podium. Sie war und ist jedoch die treibende Kraft hinter der von Späth-Walter erwähnten «vielen Arbeit», der Entwicklung des diesjährigen Programms. Es kann auf der Website der Museumsnacht als PDF heruntergeladen werden, wo auch nach Stadt oder Uhrzeit gefiltert werden kann. Dies soll Interessierten die Suche nach Veranstaltungen und die Planung des Abends erleichtern.