Die Modernisierung des Museums zu Allerheiligen sei zwar zu befürworten, aber nicht so, wie es in der Machbarkeitsstudie «Museum 2025» skizziert wurde. Das ist das Ergebnis der Vernehmlassung bei Vereinen und Politik. Die Stadt muss nun über die Bücher.
von Mark Liebenberg
Ein grosszügiges Museumsbistro anstelle der heutigen Archäologieabteilung, ein zweiter Eingang von der Klosterstrasse her, eine vergrösserte naturkundliche Abteilung auf drei Stockwerken und eine teilweise neue Besucherführung – eine kühne Neukonzeption des städtischen Museums zu Allerheiligen mit einigen baulichen Massnahmen schwebte der Machbarkeitsstudie «Museum 2025» einer Agentur aus Zürich vor, die letzten Sommer präsentiert wurde.
Realisiert wird von diesen Ideen voraussichtlich: keine. Das haben die Stadt Schaffhausen und die Sturzenegger-Stiftung gestern zu verstehen gegeben; die Stiftung wollte dieses 15-Millionen-Franken-Vorhaben zu zwei Dritteln finanzieren.
Nach Proteststürmen von Museumsliebhabern hat die Stadt gestern einen Bericht vorgelegt, der die Ergebnisse einer Vernehmlassung zu den Ideen der Studie zusammenfasst. Acht museumsnahe Vereine sowie politische Parteien hatten darin Stellung genommen zu der Studie, die vorab in zahlreichen Wortmeldungen und Leserbriefen von Einzelpersonen geradezu zerrissen worden war.
Es geht nicht so weiter, wie geplant
Das Fazit aus der Vernehmlassung zog der städtische Kulturreferent Raphaël Rohner gestern auf folgende Weise: «Die Auswertung der Vernehmlassung zeigt, dass die Machbarkeitsstudie sehr unterschiedlich aufgenommen wurde. Die einzelnen Themen wurden sehr differenziert, aber auch divers kommentiert und kontrovers beurteilt.» Rund zwei Drittel der Stellungnahmen begrüssten grundsätzlich die Modernisierung des Museums zu Allerheiligen und eine Attraktivierung des Eingangsbereichs. Auch die Barrierefreiheit und die Einfügung in das neu entstehende Quartier wurden mehrfach positiv erwähnt. Darüber hinaus beinhalteten jedoch sämtliche Stellungnahmen Punkte, welche kritisch beurteilt wurden. Aus den Erkenntnissen der Stellungnahmen hat der Lenkungsausschuss verschiedene Schlüsse gezogen. Klar sei, dass das Museum weiterhin als Mehrspartenhaus geführt werden soll, da dies eine Chance für dessen Profilierung darstelle, so Rohner. Verschiedentlich war nämlich eine Auslagerung der in die Jahre gekommenen Naturkundeabteilung gefordert worden. «Auch eine Überdachung des Pfalzhofs, die einige Male vorgeschlagen wurde, ist bautechnisch zu aufwendig und schafft einen aus verschiedener Sicht schwierig zu gestaltenden Raum, weshalb der Hof offen belassen wird», sagte Baureferentin Katrin Bernath.
«Wir befinden uns jetzt in einer Zwischenphase und gehen nicht direkt in ein Vorprojekt für ‹Museum 2025›», sagte Rohner. In einem partizipativen Prozess mit den Vernehmlassungsteilnehmern will man nun ein mehrheitsfähiges Projekt erarbeiten, welches Handlungsfelder umfasse, wie zum Beispiel: eine generelle Modernisierung, insbesondere der Abteilung Natur, ein optimierter Eingangsbereich und Zugänglichkeit und Verknüpfung mit den weiteren Entwicklungen im Quartier, Barrierefreiheit und ein Lift, Raum für Ausstellungsflächen auch im Erdgeschoss oder die Sanierung des Dachgeschosses im Ostflügel.
Am mit 15 Millionen Franken veranschlagten Budget für das Vorhaben ändere sich vorerst nichts, sagte Finanzreferent Daniel Preisig. Museumsdirektorin Katharina Epprecht meinte: «Nach wie vor bietet sich dem Museum die Chance, einen ganz grossen Schritt in die Zukunft zu tun.»