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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Roman Signers Skulptur «Verdopplung» beim Schaffhauser Münster wurde als Sauna zweckentfremdet. Nun hat sich der Verursacher gemeldet. Künstler Signer kritisiert die Aktion.

von Saskia Baumgartner

Monate bevor die Skulptur «Verdopplung» von Roman Signer im September in der Schaffhauser Münstersenke aufgestellt wurde, prophezeite Künstler und Kulturvermittler Beat Toniolo: «Sie wird eine Diskussion auslösen.» Spätestens jetzt hat sich dies bewahrheitet. Denn die «Verdopplung» wurde am Samstagnachmittag als Sauna umgenutzt (SN von gestern).

Die über 4,50 Meter hohe Stahlskulptur besteht aus zwei Häusern, eines davon steht verkehrt herum auf dem Giebel des anderen. Die Türe im unteren Haus ist verschlossen. Die obere, nur durch eine Leiter erreichbar, ist offen. Am letzten Wochenende wurde im oberen «Haus» ein Holzboden plus Saunaofen installiert. Die Öffnung wurde mit einer Holztüre verschlossen, samt Aussparung für das Ofenrohr.

Werk habe sich für Aktion angeboten

Verantwortlich dafür ist Andreas Flubacher, Werklehrer aus Neuhausen. Flubacher hatte sich bei der Stadtpolizei gemeldet, nachdem er merkte, dass seine Aktion Wellen schlug. Er sagt, dass sich die Skulptur schlicht für eine Saunen-Umnutzung angeboten hätte. Er hätte noch andere Ideen gehabt. «Man hätte auch eine Notschlafstelle einrichten können», so Flubacher. Saunen seien in Schaffhausen jedoch ein politisch wichtigeres Thema als Notschlafstellen. Die Sauna sei am Samstag zwei Stunden lang in Betrieb gewesen, Kollegen von Flubacher haben darin Platz genommen. Passanten seien nur wenige vor Ort gewesen, weil das Wetter schlecht war. Jenen, die dort waren, hätte die Sauna jedoch gefallen. Flubacher betont, dass die Skulptur durch die Aktion nicht beschädigt wurde. Im Gegenteil. «Es lag viel Abfall darin, ich habe eigentlich aufgeräumt.» Flubacher bezeichnet das Werk Signers als «grossartig». Bisher habe dieses nicht die Beachtung bekommen, die es verdiene.

Signer findet Aktion «nicht so lustig»

Roman Signer findet die Aktion trotzdem «nicht so lustig», wie er den SN auf Anfrage mitteilt. Es handle sich um eine «Verhunzung» seiner Skulptur. Überdramatisieren wolle er aber auch nicht, sagt Signer. «Ich habe schon viele solcher Sachen erlebt.» Schon mehrfach wurden Signers Werke im öffentlichen Raum nicht nur zweckentfremdet, sondern von Vandalen zerstört. So geschehen etwa mit der Installation «Handschuh» im Andelfinger Schlosspark. Kurz nach der ­Montage diesen Frühling wurde in der Nähe ein Plagiat angebracht. Auch fehlte bald der namensgebende Handschuh.

Im Kunstverein Schaffhausen, der die Skulptur «Verdopplung» der Stadt Schaffhausen als Leihgabe vermacht hat, gibt es nun Redebedarf. «Wir müssen überlegen, wie wir mit der Türöffnung umgehen», sagt Vorstandsmitglied Cuno Künzler. Denn: Was passiert, wenn es Nachahmer gibt, welche die Skulptur hochklettern und herunterfallen? Darüber wolle man sich nun intern und mit Roman Signer austauschen.

Für Romeo Bettini, Leiter der Stadtpolizei, hat sich der Fall indes erledigt. Der Urheber habe sich gemeldet. «Das zeigt Rückgrat.» Falls die Skulptur beschädigt sei, müsse der Kunstverein aktiv werden. «Sachbeschädigung ist ein Antragsdelikt», so Bettini. Kunstvereins-Präsident Stephan Kuhn hatte den SN jedoch bereits erklärt, dass man keine entsprechenden Absichten hege. Bettini hatte durch Kulturreferent Raphaël Rohner (FDP) von der Aktion erfahren. Dieser habe eine Mail mit einem Foto der Sauna erhalten und an Bettini weitergeleitet. Zur Aktion selbst sagt Rohner: «Mit Augenzwinkern und gleichzeitig mit ebenso leichtem Befremden habe ich davon Kenntnis genommen.»

Zu sehen ist von der Sauna-Nutzung übrigens nichts mehr. Flubacher hat gestern Nachmittag die Holztüre und die letzten Überbleibsel der Aktion entfernt.

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