Ab Montag ist der Schwimmbetrieb wieder möglich, allerdings vorerst in personell und zeitlich sehr eingeschränktem Rahmen. Kinder und Jugendliche, die nicht in einem Schwimmclub sind, müssen sich bis Mitte März gedulden, Erwachsene noch länger.

von Zeno Geisseler

In der Traglufthalle seine Bahnen ziehen oder im Aussenkanal gleichzeitig die Winterluft und das warme Wasser geniessen, das war in den letzten Wochen und Mo- naten in Schaffhausen nicht möglich. Der Wasserpark der KSS auf der Breite musste pandemiebedingt seit Anfang Dezember geschlossen bleiben.

Schulsport muss noch warten

Doch nun geht die KSS wieder auf, wenn auch nur schrittweise und noch nicht für jedermann. Bereits ab dem 1. März, also dem kommenden Montag, öffnet das Aus-senbad unter dem Winterdach, dies für Vereine mit ihren Jugendlichen und Kaderathleten.

Zwei Wochen später, ab Mitte März, soll dann auch das Hallenbad selbst seine Türen wieder öffnen. Die Seniorengruppe, die sich dort zum Aquafit treffen will, muss sich allerdings noch ein wenig gedulden: Das Hallenbad ist nur für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis Jahrgang 2001 zugänglich – so wollen es die Regeln des Bundesrats, die gestern bekräftigt wurden. Das Bad ist zudem nur eingeschränkt offen, unter der Woche von 16 Uhr bis 21 Uhr, am Mittwoch ab 13 Uhr, am Samstag von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag von 13 bis 17 Uhr.

Eine vollständige Öffnung ist dann voraussichtlich ab dem 22. März wieder möglich, jedenfalls wenn sich die Eckwerte, von denen der Bundesrat weitere Erleichterungen abhängig macht, in die richtige Richtung entwickeln. Ab dann soll voraussichtlich auch das Schulschwimmen wieder möglich sein, sagt der Schaffhauser Stadtrat Raphaël Rohner. Es sei wichtig, ein Zeichen zu setzen und einen Schritt in die Normalität zu ermöglichen.

«Die Petition hat uns aus dem Herzen gesprochen.»

Raphaël Rohner Stadtrat, zu einem Begehren, das die Öffnung der KSS wenigstens für Kinder und Jugendliche forderte.

Die Öffnung der KSS war auch Gegenstand einer Online-Petition gewesen, die bis gestern von fast 400 Personen unterzeichnet worden war. «Die Petition hat uns aus dem Herzen gesprochen», sagt Rohner. Noch letzte Woche hatte KSS-Geschäftsführer Ueli Jäger die Forderung allerdings schweren Herzens abgelehnt – aus finanziellen Gründen. Jetzt hat sich die Stadt bereit erklärt, einen Beitrag zu leisten. Das Defizit der Anlage dürfte angesichts der Schliessung seit Dezember sowieso sehr hoch ausfallen, und auch nach einer kompletten Öffnung inklusive Wellness-Bereich und Restaurant rechnet Jäger noch nicht mit den üblichen Besucherfrequenzen, sondern mit einer gewissen Zurückhaltung. Dennoch freut er sich sehr über die Öffnung. «Wir haben wieder eine Perspektive, ein Licht am Ende des Tunnels.»

Dies aber gilt nur für jene Teile der KSS, die auf Wasser im flüssigen Aggregatszustand setzen. Gemäss Bundesrat wäre es ab Montag zwar auch wieder erlaubt, auf der offenen Eisbahn seine Runden zu drehen. Doch die Zeit für Pirouetten ist in Schaffhausen abgelaufen, die Schlittschuhe werden dann wieder im Herbst vom Haken geholt. «Aus ökonomischen und ökologischen Gründen», sagt Stadtrat Rohner, «haben sich Stadtrat und KSS entschlossen, auf eine Wiedereröffnung des Eisparks zu verzichten.»

Eingefroren bleibt aber etwas anderes – die Geltungsdauer der Abonnements. Wenn die KSS wieder offen für alle ist, werden die Jahresabos automatisch um die Zeit verlängert, in der sie nicht genutzt werden konnten.