Nach der Primarschule direkt ins Untergymnasium? Das soll in Schaffhausen künftig möglich sein. Das Programm soll besonders begabten Schülerinnen und Schülern offenstehen.

Nach der Primar folgt die Sek und dann die Kanti. So verläuft heute der Bildungsweg zur Hochschulreife im Kanton Schaffhausen. Doch künftig könnte es eine zweite Variante geben: über ein Langzeitgymnasium. Das heisst, begabte Schülerinnen und Schüler könnten nach dem Vorbild Zürichs nach der sechsten Primarklasse direkt sechs Jahre Gymnasialausbildung anhängen.

Der Schaffhauser Kantonsrat hat gestern einem entsprechenden Prüfungsauftrag zuhanden der Regierung zugestimmt. Das Postulat war fraktionsübergreifend von Raphaël Rohner (FDP, Schaffhausen) und von Peter Scheck (SVP, Schaffhausen) eingereicht worden. Sie argumentierten, dass es heute keine Begabtenförderung auf Sekundarstufe gebe. Das Langzeitgymnasium mit humanistischer und naturwissenschaftlicher Ausrichtung solle künftig ergänzend an der Kantonsschule angeboten werden.

Für den Vorstoss gab es parteiübergreifende Sympathien. So sprach sich etwa die AL dafür aus, aber auch die GLP. Mehrere Votanten setzten allerdings ein Fragezeichen hinter die Finanzierbarkeit. «Das Progymnasium wäre der richtige Weg, aber ob wir uns das leisten können, ist eine andere Frage», meinte etwa Katrin Huber (SP, Schaffhausen). Irene Gruhler-Heinzer (SP, Stein am Rhein) ergänzte: «Wo wird das Geld abgezogen, wenn es ein Langzeitgymi gibt?»

Mit 37 zu 14 Stimmen stimmte der Rat schliesslich dem Postulat von Rohner und Scheck zu. (zge)