Nachgefragt: Heute mit Raphaël Rohner, Kulturreferent der Stadt Schaffhausen über die «Etrusker»-Ausstellung im Allerheiligen und die Museumsstrategie.

von Daniel Jung

Im Museum zu Allerheilgen läuft derzeit die erfolgreiche Etrusker-Ausstellung. Wie zufrieden sind Sie mit dem Museumsjahr 2017?

Raphaël Rohner: Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten attraktive Ausstellungen. Die Resonanz war enorm, auch über die Landesgrenzen hinaus. Die Etrusker-Ausstellung hatte bisher 14 500 Besucher. Das liegt klar über unseren Erwartungen.

Insgesamt zählte das Museum 2017 rund 26 000 Besucher. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr, aber nur etwa die Hälfte der Jahre 2013 und 2014. Dies entspricht aber der aktuellen Ausrichtung, richtig?

Ja, wir sind auf einem guten Kurs. Trotzdem sind wir herausgefordert, uns stets weiter zu verbessern. Die Qualität des Angebots ist sehr wichtig, gleichzeitig sind wir auch auf die Besucher angewiesen. Hier gilt es, das richtige Augenmass zu wahren.

Aktuell wird eine neue Museumsstrategie erarbeitet. Wie geht es hier weiter?

Wir sind an der Arbeit. Ein Entwurf zur Strategie liegt schon seit 2016 vor, jetzt wird sie noch präzisiert, auch bezüglich der Entwicklungsschritte, der Infrastruktur und der Kosten. Ende letzten Jahres haben wir dazu einen grossen Workshop mit den museumsnahen Vereinen durchgeführt. Ihr Einbezug als Partner ist für mich unverzichtbar. An der Stadtratsklausur im März wird die Strategie ebenfalls ein Thema sein. Es ist das Ziel, bis Ende 2018 eine Orientierungsvorlage an den Grossen Stadtrat zu überweisen. Diese soll eine Auslegeordnung zur Zukunft des Museums sein, einem wichtigen kulturellen Leuchtturm in unserer Region.

Die Museumsstrategie wird also ­parallel zur neuen Kulturstrategie erarbeitet?

Ja. Es gibt da natürlich auch Naht- und Schnittstellen. Beide Strategien sollen noch im laufenden Jahr vom Stadtrat verabschiedet werden.

Sie haben die museumsnahen Vereine erwähnt: Wie hat sich das Verhältnis zum Kunstverein entwickelt, nachdem per Ende 2016 der Zusammenarbeitsvertrag gekündigt worden war?

Weil beide Seiten aufeinander zugekommen sind, konnten wir hier eine Einigung erzielen und einen neuen Vertrag abschliessen. Es gibt heute wieder eine ausgezeichnete, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das gilt übrigens auch für den Museumsverein, die Naturforschende Gesellschaft oder Pro Juliomago. Dieses Netzwerk trägt uns nachhaltig. Dazu gehört auch die Sturzenegger-Stiftung, die enorm wichtig ist. (dj.)

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Bild: Selwyn Hoffmann