Max Baumann hat einen neuen Fotoband geschaffen, dessen Titel «Das grosse Schaffhauser Buch» hält, was er auch verspricht.

von Martin Edlin

Schaffhausens ehemaliger Stadtpräsident Marcel Wenger bescheinigte dem Fotografen «ein Auge für den Zauber einer vielfältigen Landschaft», ja, er lehre uns mit seinen Bildern «die Sehnsucht nach dem Schönen, nach dem Zusammenspiel von Licht und Schatten, von Farben und Formen in Stadt und Land». Und tatsächlich: Der neue Bildband des Schaffhauser Fotografen und Journalisten Max Baumann, der gestern im voll besetzten Zunftsaal der Gesellschaft zun Kaufleuten an der Vordergasse seine Erstpräsentation erlebte, spiegelt das «kleine Paradies» mit seinen Landschaften, der Natur, den Kulturschätzen, den Menschen und dem Leben, das diese Region als lieb gewonnenes Zuhause prägt.

Und doch: Max Baumann und seine Frau Sonja als Mitarbeiterin lassen in diesem Buch nicht einfach eine «heile Postkartenwelt» entstehen, sondern machen sich, auch mit den informativen Begleittexten zu den Bildern, zu «Zeitzeugen einer Welt, in der es sich wahrlich zu leben lohnt» (so Regierungsrat Christian Amsler in seinem Vorwort). Das heisst: Mit diesen Fotos durchwandern wir eine real existierende Region an der Seite eines Fotografen (und auch viele Jahre kämpferischen grünen Parlamentariers), der seine «Lust, die guten Dinge ins rechte Licht zu rücken», nicht verschweigt und zugibt, in seinem Buch Industrie, Technologie und Erwerbsleben («die den Genuss der vielen Schätze erst ­ermöglichen») beiseitegelassen zu ­haben.


Einst und heute

Fast vierzig Jahre ist es her, dass der heute 86-jährige Max Baumann, der ab 1967 als fotografierender Reporter für die «Schaffhauser Nachrichten» tätig war, seinen ersten Schaffhauser Bildband im Verlag Peter Meili herausgegeben hatte. Für sein jetziges Buch hat er seine Bilder oft aus gleichem Blick- beziehungsweise Kamerawinkel geschossen, was so etwas wie eine Dokumentation des über das Schaffhauserland hinweggezogenen Zeitwandels ergibt (vergleiche Interview unten).

Max Baumann, von Marcel Wenger nach den dabei festgestellten Veränderungen befragt: «Vor allem im Siedlungsgebiet ist alles viel grüner und bunter geworden, und die Menschen sind viel offener.» Und fügt nicht ohne Stolz hinzu, dass dies der Erfolg des Kampfes gegen beeinträchtigende Veränderungen sei.


«Etwas, was uns ausmacht»

Die Gästeschar, die das neue «grosse Schaffhauser Buch» gestern aus der Taufe hob (darunter die Regierungsräte Christian Amsler und Ernst Landolt, Stadtpräsident Peter Neukomm und Stadtrat Raphaël Rohner) und von Daniel Haberthür, dem Leiter des Meier Buchverlages, durch die Matinee geführt wurde, dürfte jedenfalls Marcel Wengers Feststellung teilen, dass Max Baumann mit seinen Fotos zeigt: «Halt, das ist etwas ganz Besonderes. Etwas, was uns ausmacht.»