Nach fast ­achtjähriger Planungsphase wurde der Startschuss für den Neubau des Breite­schulhauses gebührend beim Schulschlussfest gefeiert.

Autor: Simone Ullmann

Dieses Jahr stand am Schulschlussfest der Breiteschule ein spezieller Abschied bevor, denn für einmal standen nicht nur die Schülerinnen und Schüler im Zentrum sondern auch das Schulhaus selber. Die Klassen 3a, 6a und 6b wurden am Dienstag offiziell verabschiedet, aber nicht ohne noch einmal grossen Eindruck zu hinterlassen. So führte die 3a einen Rap zum Willkommensgruss vor. Sie begrüssten auf Spanisch und Österreichisch und reisten ins ferne China oder nach England. Anschlies­send folgte die 6a mit einer Inter­pretation von «7 years» von Lukas Graham, und zum Schluss führten die Jungen und Mädchen der 6b je einen ­eigenen Tanz vor.

Abschied ist auch Neustart

Bettina Maier, Co-Vorsteherin der Breiteschule, führte durch den Anlass und gab den Kindern mit auf den Weg, dass ein Abschied zwar schwer sei, aber die Zukunft auch Spannendes und Schönes bereithalten werde. Ein Abschied sei auch immer wieder ein Neustart, ergänzte Lehrer Simon Achermann. «Dieses Jahr verabschieden wir uns aber nicht nur von zahlreichen Kindern, sondern nach vielen Jahren auch endlich von einem Schulhausteil», sagte Bettina Maier und zeigte auf das ehemalige Abwartshaus.

Jetzt geht’s los

Dies war das Stichwort für die Klasse 2c von Sara Filippo. Die Kinder marschierten im Gleichschritt auf den Pausenplatz, mit Helm und Warnweste ausgerüstet, die Schaufeln griffbereit in den Händen. Gemeinsam sangen sie «Jetzt geht’s los» und hoben symbolisch die Gruben des Neubaus aus, errichteten die Mauern und montierten das Dach, indem sie die Schaufeln spitzförmig aneinanderhielten. Sie ernteten begeisterten Applaus. Was bei den Kindern sehr schnell ging, soll in der Realität innerhalb von eineinhalb Jahren gebaut werden. Bildungsreferent Raphaël Rohner sagte zum Spatenstich für den Neubau: «Ich freue mich sehr, dass es hier in Zukunft endlich eine Schule geben wird, in der alle Kinder des ganzen Quartiers Platz finden werden.»

Neubau mit viel Platz

Im April 2016 stimmte die Stimmbevölkerung dem Erweiterungsbau der Breiteschule zu und bewilligte einen Kredit von rund 12,6 Millionen Franken. Der Erweiterungsbau werde im Obergeschoss mit sechs neuen Klassenzimmern inklusive Gruppenräumen ausgestattet, erklärte Baureferentin Katrin Bernath. Im Untergeschoss fänden Lehrerzimmer, Räume für die ausserschulische Betreuung und ein Multifunktionsraum Platz. Die heutige Wohnung des Abwarts werde abgerissen und in den Neubau integriert. Besonders am Neubau sind seine Bauart nach Minergie und die Photovoltaikanlage für die Stromproduktion auf dem Dach. Obwohl die bestehenden Schulhäuser während der Bauphase genutzt werden können, haben die Verantwortlichen noch Containerräumlichkeiten beim ehemaligen FCS-Stadion angemietet, welche Platz für vier weitere Schulzimmer bieten.

Nach den für Kinderohren eher langweiligen Details über einen Neubau rechnete Katrin Bernath den Kindern vor, was es dazu alles benötigt. In erster Linie natürlich eine gute Planung, dann aber auch um die 200 Arbeitenden, umgerechnet 10 000 Badewannen voll mit Beton und 188 Tonnen Eisen, was dem Gewicht von etwa 5000 Schülerinnen und Schülern entsprechen würde. Die Kinder staunten nicht schlecht über diese grossen Zahlen. Als Zeichen für den Neustart der Schule, aber auch der Schülerinnen und Schüler, liessen die Kinder zum Abschluss bunte Ballone in die Luft steigen.

Bildungsreferent Raphaël Rohner zeigte den Kindern die Visualisierung des Neubaus an der Breiteschule. Im Hintergrund standen die Baukinder bereit. Bild: Simone Ullmann