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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Den 150. Geburtstag feiert das Stadttheater Schaffhausen mit einem temporeichen Programm. Dem Publikum hat es gefallen.

von Maria Gerhard

Was wäre wohl ein Geburtstag ohne Kerzen? Dass die Berner Musikkabarettisten Schertenlaib & Jegerlehner zum Beginn der 150-Jahr-Feier des Stadttheaters Schaffhausen ausgerechnet eine Wunderkerze auf einem Feuerwehrhelm, den auch noch einer der Künstler auf dem Kopf trug, entzündeten, mag symbolisch für die Kreativität stehen, die in diesem Haus die Jahrzehnte überdauert hat. So viele Geschichten und Anekdoten könne man über das Theater auf dem Herrenacker erzählen, sagte auch Direktor Jens Lampater in seiner Eingangsrede am gestrigen Abend, um gleich hinzuzufügen: «Das würde heute aber den Rahmen sprengen.» Lieber begrüsste er die Anwesenden. Neben den Abonnenten waren zum Feiern vor allem bekannte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur gekommen. «Ein Zeichen für mich, welche Wertschätzung unser Theater in der breiten Bevölkerung erfährt», sagte er. Dann überliess Lampater die Bühne den verschiedenen Künstlern, die, jeder für sich, mit Musik, Tanz, Kabarett und Schauspiel dem Stadttheater eine kleine Liebeserklärung machten.


Christian Amsler mimt eine Espe
150 Jahre sind eine lange Zeit, in der viel passiert ist. Um dem Publikum einen kleinen historischen Abriss zu geben, verkleideten sich die Schauspieler Dominik Kaschke und Romeo Meyer unter anderem als Stifter Johann Conrad Im Thurn und die Schauspielerin Renate Ferber. Eine Kostprobe ihrer Kunst hatten diese beiden schon am Wochenende gegeben (siehe SN von gestern). Mit einer geistreichen Darbietung und einer guten Portion Humor begeisterten sie das Publikum auch am gestrigen Abend. In einer Szene mussten auch die Gäste in der ersten Reihe, darunter Regierungsrat Christian Amsler und Stadtrat Raphaël Rohner, ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen. Für Shakespeares «Macbeth» bekamen sie Holzstöcke in die Hand gedrückt, mit denen sie den Wald von Birnham darstellten. Vor allem Amsler zeigte viel Geschick, indem er seinen Stock am meisten erzittern liess. «Ich seh schon, Sie sind eine Espe», erklärte Dominik Kaschke begeistert in der Rolle des damaligen Regisseurs Erich Weidner, während das Publikum im Hintergrund mit Zischen den Wind und mit Zwitschern die Vögel im Gehölz vertonte.

Sobald die Künstler wieder abgegangen waren, ging es weiter mit Tanz. Acht Frauen und acht Männer der ­Cinevox Junior Company wirbelten auf die Bühne und tanzten die Ballszene aus Prokofjews «Romeo und Julia» mit so viel Enthusiasmus, dass man kaum wegschauen konnte. Zuvor hatten die männlichen Tänzer die Anwesenden noch mit einer moderneren, in der Bewegung fast aggressiven Darbietung begeistert. Nach jedem Auftritt der Company kamen laute Jubelrufe aus dem Publikum.

Für das Tempo an diesem Abend sorgten aber auch die beiden am Anfang schon genannten Berner Musikkabarettisten Schertenlaib & Jegerlehner. Auch wenn man das Gefühl hatte, dass das Schaffhauser Publikum anfangs nicht allzu viel mit den Künstlern anfangen konnte. Und das, obwohl sie als Musiker mehr als überzeugten. Ob zu Jazznoten oder im Tangostil, sie lieferten in Berndeutsch an das Stadttheater ein Liebeslied nach dem anderen: «Liebe Kulturgemeinde, es strahlt für euch, es strahlt für die Stadt Schaffhausen.» Die Geburtstagsfeier auf der Bühne löste sich am Ende schliesslich in einem gemeinsamen Auftritt fast ­aller Beteiligten auf. Musikkabarettisten, Tänzer und auch der Schaffhauser Beatboxer Camero, jeder, wie ihm seine Kunst gebot, setzten an zum «Love Song». Camero hat einige Darbietungen mit seinen Beats bekleidet. Dabei verblüffte er immer wieder, ob er das Brausen einer Vespa oder das Flattern fliegender Vögel nachmachte.

Nach so viel Kunst war es kurz vor dem Apéro an Kulturreferent Raphaël Rohner, noch ein paar Worte zu sprechen: «Theater ist zauberhaft, es fasziniert immer wieder aufs Neue. Heute sind wir einmal mehr verzaubert worden.» Das Programm sei aber nicht nur eine Würdigung an 150 Jahre Kultur, es sei auch eine Hommage an die Besucher des Stadttheaters. Und dieses war an diesem Abend nahezu ausverkauft.

 

Nachgefragt: 

«Ein unglaublich reiches Programm»

Herr Rohner, welche Bedeutung hat das Stadttheater für Schaffhausen?

Das Stadttheater ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten kulturellen Institutionen. Es bietet ein unglaublich reiches Programm. Das Stadttheater hat sehr namhafte Schauspielerinnen und Schauspieler nach Schaffhausen gebracht, wie Therese Giehse oder Gustav Knuth. Und es soll auch in Zukunft ermöglichen, dass die Schaffhauser in ihrer Stadt ein tolles Theaterprogramm erleben können.

Sie sind seit Anfang Jahr Kulturreferent: Planen Sie Änderungen beim Programm?

Wir dürfen mit Stolz sagen, dass das Programm des Stadttheaters in den letzten Jahren sehr ausgewogen war. Es gibt musikalisch-unterhaltende Teile, es gibt Satire, es werden aber auch klassische Dramen gespielt. Mir ist wichtig, dass ein breites Publikum abgeholt werden kann. Gleichzeitig müssen wir unterschiedliche Ansprüche abdecken. Meine Einschätzung als aktiver Theaterbesucher ist es, dass es keine wesentlichen Änderungen braucht. Es ist aber wichtig, stets am Ball zu bleiben. Mit dem gut vernetzten Gesamtleiter Jens Lampater haben wir Gewähr, dass das Programm auf einem hohen Niveau bleibt.

Gelingt es dem Stadttheater, auch ein junges Publikum anzuziehen?

Ich glaube, wir sind hier auf einem guten Weg. Gemäss meiner Wahrnehmung ist das Publikum recht breit durchmischt. Es werden heute ja nicht mehr nur klassische Stücke für das Bildungsbürgertum aufgeführt. Sondern das Theater hat den Mut, auch modernen Theaterwelten eine Plattform zu bieten. Damit spricht man junge Leute an, wie auch mit Kabarett und der etwas leichteren Unterhaltung. Auch künftig sollen Jung und Alt das Stadttheater besuchen. Daran müssen wir weiter arbeiten, gerade auch mit all der Konkurrenz von anderen Veranstaltungen und elektronischen Medien.

Sie sind ein aktiver Theatergänger: Welches Erlebnis im Stadttheater hat Sie besonders geprägt?

Als ich mit fünf Jahren mit meiner Mutter an meine erste Theatervorstellung gehen durfte: Hänsel und Gretel. Das ist mir bis heute geblieben, da wurde bei mir eine Grundlage geschaffen. Das zeigt aber auch: Es braucht Eltern, die ihre Kinder ans Theater heranführen und ihnen diese Welt eröffnen. Es sind aber auch Schulen nötig, wo Theaterstücke behandelt und diskutiert werden. Mir persönlich sind auch verschiedene Stücke von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt in bester Erinnerung geblieben. Da waren oft wirklich starke Charakterdarsteller im Stadttheater zu sehen.

Worauf freuen Sie sich im Jubiläumsjahr 2017?

Ich freue mich einerseits auf den Rest der laufenden Saison, die bis im Juni dauert. Andererseits freue ich mich aber auch darauf, den Spielplan der nächsten Saison zu besprechen.

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